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Das untere Engadin – hier fühlt sich die Kunst zu Hause

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Der Inn setzt die Maßstäbe im unteren Engadin, oftmals drängen sich die Berge ganz eng ans Flusstal, bleibt mal gerade Platz für eine kurvenreiche Straße. Die kleinen Orte müssen nach oben ausweichen und tun gut daran. Dort gibt es Sonne und traumhafte Ausblicke.

Geografisch zieht sich das Unterengadin von Finstermünz bis nach Zernez, doch gefühlt für jeden Kenner reicht es bis Zuoz. Scheint es doch Lichtjahre entfernt vom umtriebigen St.Moritz zu sein. Dort wurde vor etlichen Jahren die  “Art Masters” ins Leben gerufen, die nun Ende August stattfindet.  Aber der “ärmere Vetter” entpuppt sich als die ideale Umgebung für zeitgenössische Kunst, es gibt viel zu entdecken.

Kunst in den Gängen - Hotel Castell.
Kunst in den Gängen des Hotels Castell, ein Paradies für alle Liebhaber zeitgenössischer Kunst.

Hotel Castell Nirgendwo kann man zeitgenössischer Kunst ungezwungener begegnen als im Hotel Castell. Hoch über dem Tal sitzt das imposante Gebäude aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts und drinnen wartet der Zeitgeist. Die 68 Zimmer wurden von dem St. Moritzer Architekten Hans-Jörg Ruch und der holländischen UN- Gruppe eingerichtet, und auf allen Gängen hängt zeitgenössische Kunst des Eigentümers, meist Schweizer Provenienz. Erlebenswert ist auch der Hamman und das kleine Kino mit seinem anspruchsvollem Programm. Für alle Wintersportler : direkt am Hotel vorbei führt eine der steilsten Pisten des Engadins und durch das Tal zieht sich die Loipe, die auch Teil des Engadin Marathon ist.  Tel. 081 851 5253. www.hotelcastell.ch

ein Werk von Niele Toroni schmückt den Eingang der Galerie Tschudi
ein Werk von Niele Toroni schmückt den Eingang der Galerie Tschudi

Galerie Tschudi Im Dorfzentrum liegt die Galerie Tschudi, die ihre Zelte von Glarus nun in Zuoz aufgeschlagen hat. In dem renovierten Engadiner Bauernhaus Chesa Magdalena mit seinen dicken Wänden und dem massiven Holz begeistert die internationale Kunst mit ihrer grandiosen Ausstrahlung. Somvih 115, Tel. 081 850 1390. Geöffnet Mo – Sa 15 – 18.30 Uhr.  www.galerie-tschudi.ch

die Op- Art des Mailänders Gianni Colombo
die Op Art des Mailänders Gianni Colombo

Galerie Monica de Cardenas  Nicht weniger eindrucksvoll ist die Galerie der Mailänderin Monica de Cardenas in dem Engadiner Haus Chesa Albertini untergebracht.  Gezeigt wird internationale Kunst, darunter Thomas Struth, Stephan Balkenhol oder der Schweizer Franz Gertsch. Sehr spannend die aktuelle Ausstellung mit Gianni Colombo,  der Mailänder war ein Vertreter der kinetischen Kunst und der Op Art. Via Maistra 41, Tel.081 868 8080.Geöffnet Di – Sa 15-19 Uhr.  www.monicadecardenas.com 

die Idylle des Unterengadin.
die Idylle des Unterengadin.

S-chanf Auch dieser Ort mit seinen 700 Einwohnern bezaubert mit einem intakten Dorfkern und so mancher Engadin-Gast wohnt lieber in S-chanf als im umtriebigen St.Moritz.

die Villa Flor während der Art Masters 2012
die Villa Flor während der Art Masters 2012

Villa Flor Inhaberin Ladina Florineth ist eine Seiteneinsteigerin, denn sie hat lange in einer Galerie für zeitgenössische Kunst gearbeitet. Das ehemalige Herrenhaus ist seit 2009 ein Hotel mit 7 Zimmern, die alle sehr individuell eingerichtet sind. Und natürlich hängt auch jede Menge Kunst an den Wänden. Somvih 19, Tel. 081 851 2230. www.villaflor.ch 

Galerie Peter Vann - eines der grandiosen Fotos von Peter Vann - Silser See 2014
Galerie Peter Vann – eines der grandiosen Fotos von Peter Vann – Silser See 2014

Galerie Peter Vann Wegen ihrer Kinder und der Ausbildung im anerkannten Lyzeum ist der Zürcher Peter Vann und seine Frau Claudine nach Zuoz gekommen und haben eine Foto Galerie aufgebaut. Berühmt für die Fotografien von Autos, begeistert sich Peter Vann seit vielen Jahren für seine Heimat und schafft grandiose Eindrücke der Engadiner Landschaft. Somvih  24, Tel. 081 850 1622. Geöffnet Mi-Sa 16-19 Uhr. www.galeriepetervann.ch

Galerie von Bartha  Seit 2006 besitzt die Basler Galerie von Bartha  eine Dependance, die im Winter und etliche Monate im Sommer bespielt wird.  den Ausstellungsraum White Cube, es ist die Scheune eines Herrenhauses. 2-3 Male im Jahr wird ein Künstler eingeladen  Somvih 46. www.vonbartha.com

Scuols Es ist der Mittelpunkt des Unterengadin, rund 4700 Menschen leben hier. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts war ein beliebtes Kurbad wegen seiner zahlreichen Mineralquellen, heute trifft man sich im Erlebnisbad Bogn Engiadina.

Das ist die ehemalige Trinkhalle in Nairs, die ein Mittelpunkt zum Thema Wasser werden soll.
Das ist die ehemalige Trinkhalle in Nairs, die ein Mittelpunkt zum Thema Wasser werden soll.

NAIRS Direkt am Inn, in Nairs, liegt das ehemalige Badehaus von Scuols, das seit 1976 nicht mehr zum Wassertrinken genutzt wird.  Dort gründete man 2005 die Fundaziun NAIRS, die unter der Regie von Christof Rösch als Kunsthalle und Künstlerhaus dient. Ein toller Ort für die Vernetzung von Schweizer und internationaler Kunst. Aktuell ist das Badehaus wegen Renovierung bis 2016 geschlossen, danach können 10 Künstler an diesem Kraftort wohnen und arbeiten.  Tel. 081 864 9802. www.nairs.ch

Direkt am Inn steht das ehemalige Badehaus, seit 20 Jahren ein Kulturzentrum.
Direkt am Inn steht das ehemalige Badehaus, seit 20 Jahren ein Kulturzentrum.

Vnà  In dem Örtchen auf 1630 Metern, 11 km von Scuol entfernt, leben heute kaum mehr als 70 Menschen. Viele Häuser sind verwaist, kein ungewöhnliches Bild in den hochgelegenen Dörfern des Unterengadins.

Sent  Schon lange ist der zauberhafte Ort Sent mit knapp 1000 Einwohnern ein Treffpunkt für Künstler und Schriftsteller. An den Fassaden sieht man das typische Sgrafitto und ein Markenzeichen ist der Senter Giebel, den Südtiroler Handwerkern ins Tal brachten.

Einen Raum für den Engadiner Künstler Not Vital in der Galerie Gian Enzo Sperone.
Einen Raum für den Engadiner Künstler Not Vital in der Galerie Gian Enzo Sperone.

Galerie Gian Enzo Sperone In der Chasa del Guvernatur hat die Galerie des Turiners Gian Enzo Sperone eine weitere Heimat gefunden. Das Engadiner Herrenhaus wurde von Duri Vital renoviert, heute ist dort ein Raum seinem Bruder Not Vital gewidmet. Das Hauptstandbein ist die New Yorker Galerie Sperone Westwater, die 1972 in SoHo gegründet wurde und viele bedeutende Künstler vertritt, darunter Wolfgang Laib oder Tom Sachs.  Tel. 081 860 3978. Geöffnet Di – Sa 15-18 Uhr. Leider ist die Galerie sehr oft geschlossen.

Kunstpark von Not Vital in Sent
ein Objekt im Kunstpark von Not Vital in Sent

Parkin Not Vital Das künstlerische Aushängeschild des Engadins ist Not Vital, der 1948 in Sent geboren wurde. In seinem Skulpturenpark hat er viele seiner wichtigsten Werke ausgestellt.  Schon Anfang des 20. Jhr.  entworfen,  wurde die Anlage im Jahr 1999 von Not Vital erworben und gemeinsam mit seinem Bruder Duri restauriert.  Der Park ist nur von Juni bis Oktober geöffnet und nur mit Führung jeden Freitag mit 16 Uhr zu besichtigen. Anmeldung bei Gäste-Info Sent 081 861 8829. www.notvital.ch

Im Untergeschoß des Hotel Aldier sind herrliche Zeichnungen von Giacometti zu sehen.
Im Untergeschoß des Hotel Aldier sind herrliche Zeichnungen von Giacometti zu sehen.

Hotel Aldier Unter der Regie des lokalen Architekten Duri Vital entstand aus dem ehemaligen Hotel Rezia die chice Pension Aldier mit 14 Zimmern und 2 Suiten. Ein Ort zum Entspannen.

Die schönen Holzterrassen des Hotel Aldier.
Die schönen Holzterrassen des Hotel Aldier.

Der Eigentümer Carlos Gross ist ein  begeisterter Sammler von Druckgraphiken und so sieht man überall im Haus Werke von Alberto Giacometti, Eduardo Chillida, Joan Miró sowie Fotografien der Schweizer Ikone Ernst Scheidegger.  Plaz 154, Tel. 081 860 3000. www.aldier.ch

das sind die Biere aus Berggerste, Schweizer Hopfen und Tschliner Wasser.
das sind die Biere aus Berggerste, Schweizer Hopfen und Tschliner Wasser.

Bieraria Tschlin Oberhalb von  Strada liegt das Örtchen Tschlin auf 1550 Metern und eine Attraktion ist die örtliche Brauerei. Schon früher wurde Berggerste unterhalb von Tschlin angebaut, dazu kommt Schweizer Hopfen aus Solothurn und frisches Quellwasser gibt es reichlich. Entstanden aus der Not, das Dorf  wieder zu beleben und Arbeitsplätze zu schaffen, ist aus der Brauerei ein großer Erfolg geworden. Gut 70 000 hl werden pro Jahr produziert. Bügl da Pedri 24, Tel. 081 860 1250. www.bieraria.ch   Tipp wer noch mehr Produkte aus der Region Valsot kennen lernen möchte, viele Infos über 20 Produzenten gibt es unter www.buntschlin.ch

Das Hotel Macun ist der Treffpunkt der Tschliner.
Das Hotel Macun ist der Treffpunkt der Tschliner.

Hotel Macun Das gesellschaftliche Zentrum von Tschlin ist das Hotel Macun. Hier treffen sich die Einheimischen zum Plaudern und Kartenspielen, die Fremden zum Schlafen und Essen. Hier wird nur die lokale Küche geboten und das lohnt auf jeden Fall einen Stopp. www.hotelmacun.ch

Edvard Munch
Der Tod ist pechschwarz, aber die Farben sind hell. Als Maler muss man mit Lichtstrahlen arbeiten.
Edvard Munch
Der Tod ist pechschwarz, aber die Farben sind hell. Als Maler muss man mit Lichtstrahlen arbeiten.
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