Eres Projekts kann überraschen. Inmitten charmanter Projekte des Flower Power Festivals München steht der Besucher des kleinen Studios vor “Böse Blüten”. So sieht man die zigfach vergrößerten Blüten des “Gefleckten Schierlings”, dessen Konsum tödlich ist oder die Sporen des Getreiderosts, dem Feind einer guten Ernte.
Dabei sind “Böse Blüten” zauberhafte Modelle aus Holz, Gips und Gelatine, in subtilen naturgetreuen Farbtönen bemalt. Entworfen und gefertigt von den Breslauern Reinhold und Robert Brendel um 1900, waren es Lehrmodelle für botanische Kurse an Schulen und Universitäten.
Eigentlich naturwissenschaftlichen Sammlungen vorbehalten, stehen diese Pflanzenskulpturen auf gedrechselten Holzsockeln, dabei sind teilweise noch die Inventarnummern zu erkennen. Doch durch ihre Plastizität erfreuten sie sich großer Beliebtheit, sodass sie oftmals auch das eigene Heim dekorierten.
Bei Eres Projects sind die Modelle ohne Glashauben zu sehen und so lassen sich die zahllosen Details in aller Ruhe studieren.
Begleitet wird diese Ausstellung von fünf Arbeiten der finnischen Fotografin Sanna Kannisto. Es sind Arrangements von toxischen Pflanzen und Tieren, das von einem schwarzen Samtvorhang zu beiden Seiten eingerahmt werden und die Atmosphäre einer Theaterbühne verbreiten.
Die Ausstellung “Böse Blüten” in der Theresienstrasse 48 ist bis zum 28. April zu sehen. www.eres-stiftung.de