Eine charmante Hinführung in die neue, noch etwas fremde Welt von Avatar und Menschmaschine erlebt man in der aktuellen Ausstellung im Museum Frieder Burda in Baden-Baden. Dabei wurden Künstliche Wesen als Betrachter der Klassiker zeitgenössischer Kunst eingeladen. Eine spannende und sehr ungewöhnliche Begegnung.
Es beginnt mit brillanten Werken von Gerhard Richter, Markus Lüpertz und seinen Zyklopen, dazu Baselitz und ein selten gesehener Jackson Pollock. Aber das Besondere ist, dass diese Arbeiten von chic gekleideten “Repräsentantinnen” betrachtet werden. Mit ihren Chatbot kann man sich unterhalten und macht einen mächtigen Sprung in die Zukunft.
Für die Robotermaus von Ryan Gander muss man etwas in die Knie gehen und kann sich dann dem Charme der Maus nicht mehr entziehen. Kein Wunder ist sie ein Liebling der Kunstwelt.
Doch der Höhepunkt ist im zweiten Stock, in einem separaten Raum wartet “Female Figure”. Verführerisch, in gewisser Weise schamlos, tanzt die Menschmaschine für acht Minuten nach den Hits Applause von Lady Gaga und Paul Simon’s Graceland. Für den Künstler Jordan Wolfson ist sie der Inbegriff von Sexualität, Gewalt und eine Metapher für unsere Zeit.
Der Titel der Ausstellung “Transformers” stammt von einer Arbeit von Timur Si-Qin. Im Jahr 2007 kam Transformers als Action und Science -Fiction-Film in die Kinos und war weltweit sehr erfolgreich. Auf gerahmten Filmplakaten mit den überirdischen Maschinenwesen wurden Blätter und Pflanzenteile eingefügt.
Im Jahr 2004 wurde das Museum Frieder Burda eröffnet, ein typischer Entwurf des amerikanischen Architekten Richard Meier. Prominent an der Lichtentaler Allee gelegen, ist es durch eine gläserne Passage mit der Staatlichen Kunsthalle verbunden und erlaubt Synergien.
Die Ausstellung “Transformers” ist bis zum 30. April zu sehen. www.museum-frieder-burda.de