Nach Duderstadt muss man wollen. Sehr bekannt als komplett erhaltenes Fachwerkstädtchen, kommen im Sommer viele Besucher und flanieren über die Marktstraße und die Seitengassen.
Seit wenigen Jahren zieht es aber auch die Liebhaber zeitgenössischer Kunst nach Duderstadt, denn die Industrielle Hans Georg Näder hat sich seine Kunsthalle gebaut und zeigt interessante Ausstellungen.
Aktuell ist ein Detail der Familiengeschichte zu sehen. Max Näder, der Vater des heutigen Inhabers der Firma Otto Bock war ein leidenschaftlicher Fotograf und nutzte seine Geschäftsreisen in den 1950er Jahren für grandiose Zeitdokumente aus den USA und Mexiko.
Max Näder liebte mit Kameras der Firma Rollei aus dem nahen Braunschweig zu fotografieren und zu filmen, darunter die zweiäugige Rolleiflex.
Im Jahr 2011 wurde der private Kunstraum eröffnet und es gibt zwei Ausstellungen pro Jahr, darunter der international hoch geschätzte Neo Rauch oder die renommierte Fotosammlung der DZ-Bank.
Wer noch mehr zeitgenössische Kunst sehen möchte, geht ins Hotel zum Löwen. Das Haus, das eigentlich aus 4 Häusern besteht, liegt mitten auf der Marktstraße und kann auf eine 300jährige Geschichte zurückblicken. Das Hotel gehört ebenfalls zum Eigentum von Hans Georg Näder und so hängen ungewöhnliche Fotos von Andy Warhol und die berühmten Fachwerkhäuser von Bernd und Hilla Becher an den Wänden.
Auch eine eigene Brauerei liefert das Bier im Hotel zum Löwen, aus dem Zapfhahn in der Bierbar Alt Duderstädter läuft Heimatliebe. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts wurde in Duderstädter Bürgerhäusern Bier gebraut. Die Brauerei Heimatliebe liegt im Keller des Hotels und wird von einem Braumeister betrieben. www.heimatliebe-bier.de
Um die Kalorien des guten Biers wieder los zu werden, empfiehlt sich der Spa im Hause mit Gym und Saunas.
Noch einmal Hans Georg Näder, denn als Mäzen von Duderstadt hat er die Renovierung des Westerturms unterstützt. Das Ensemble mit Wehrgang und Georgsturm gehört zum ältesten Teil der Stadtmauer, in den Räumen kann man das Mittelalter nacherleben. www.westerturm.de