Eher scheu neben der großen Nachbarin Mallorca, rückt nun die kleine Schwester mehr in den Mittelpunkt. Viele sind den Rummel auf Mallorca leid, suchen Landschaften, die der Tourismus nicht in Gänze vereinnahmt hat. Schon 1993 wurde Menorca zum Biosphärenreservat erklärt und heute steht mehr als die Hälfte der Insel unter Naturschutz.
Viele Strände sind unbebaut und nur mehr die Hotels aus den 1970zer Jahren ragen als Betonklötze hervor. Heute sind nur mehr 3 Stockwerke erlaubt und neue Baugenehmigungen äußerst schwierig zu bekommen.
Rund um die beiden Städte Ciutadella im Westen und der aktuellen Hauptstadt Mahon haben sich die Ferienzentren angesiedelt.
Während der britischen Herrschaft verlor Ciutadella seine Funktion als Hauptstadt, blieb aber das religiöse Zentrum der Insel. So ist die imposante Kathedrale auch der Mittelpunkt der zauberhaften Altstadt. Bummeln durch die engen Gassen und den Besuch der Markthalle nicht vergessen.
Wer nicht so viel laufen möchte, von der Terrasse des Restaurants Ses Voltes gibt einen guten Blick in die Altstadt. www.espai-sesvoltes.com
Im Zentrum der Insel, in der Nähe von Ferreries, liegt Hort de Sant’Patrici. Hier wird der typische Käse von Menorca, der Mahon-Käse hergestellt. Benannt nach dem größten Hafen der Insel, denn lange Zeit konnte die Insel vom Export von Käse, Wein und vor allen Lederwaren leben.
Ein sehr gepflegter Agroturismo ist Hort de Sant Patrici ist ein Agroturismo mit Käse – und Weinproduktion, dazu ein Restaurant und ein chices kleines Hotel im ehemaligen Herrenhaus, ganz minimalistisch eingerichtet. www.santpatrici.com
Das aktuelle Aushängeschild für Trendsetter ist die Naturgrotte Cova d’en Xoroi, die in den Sommermonaten als Disko weltweit bekannt ist. Die Lage an den Klippen von Cala en Porter, der Blick übers Meer und die Atmosphäre sind sicherlich einmalig. Während des Tages kann man die Grotte besichtigen und einen Drink auf den kleinen Felsvorbauten genießen. www.covadenxoroi.com
Die Hauptstadt Mahon punktet mit ihrem Hafen, es ist eine der längsten Naturhäfen der Welt und man sollte sich unbedingt die Zeit für einen Schiffsrundfahrt nehmen. Eine gute halbe Stunde dauert es, bis das offene Meer erreicht ist, vorbei an imposanten Befestigungen, die aber niemals zur Verteidigung genutzt wurden.
Mahon, ganz im Gegensatz zum katalanisch geprägten Ciutadella, wurde sehr vom englischen Lebensstil beeinflusst. Dazu gehört auch die Produktion von Gin, die Brennerei liegt direkt am Hafen.
Weingut Binifadet Wie in ganz Europa hatte auch die Seuche der Reblaus sämtliche Weinreben auf Menorca zerstört, so gibt es heute keine autochthonen Sorten mehr. In den 1980zer Jahren wurde das Weingut Binifadet bei Sant Lluis gegründet, die heute mit 15 ha gut 100 000 Flaschen produzieren. Das bekannteste Etikett ist “Merluzo” in weiß und rot. Ganz wunderbar auf der Terrasse der eigenen Vinothek zu genießen, dazu gibt es einheimische Küche. www.binifadet.com
Talayotische Kultur Eine Besonderheit der Balearen sind die Relikte der prähistorischen Talayot-Kultur. Alleine auf Menorca gibt es 32 Orte, die meist mit ihren imposanten Turmbauten, den Talayots, alle Blicke auf sich ziehen. Datiert aus dem 13.Jhr. v. Chr., liegt ihre Bedeutung völlig im Dunkeln.