Die intime Atmosphäre des Werkraum der Münchner Kammerspiele ist ein Glücksfall für “fünf bis sechs Semmeln und eine kalte Wurst“.
Gleich zu Beginn ein ungewöhnliches Bühnenbild, das den Zuschauer sofort in die Szenerie hineinzieht. Fotos in Sepiatönen werden auf einen Voile projiziert, es sind Porträts von Menschen aus dem Volk. Alle dargestellt von Annette Paulmann, Schauspielerin und Regisseurin.
Seit 2002 gehört sie zum Ensemble der Kammerspiele, ist aber selten auf der Bühne zu sehen, aber nun mit überzeugender Präsenz. Inmitten eines reduzierten Bühnenbildes mit einem Bett, zwei Hocker und einen Glasschrank.
Es geht um das Leben der bayrischen Schriftstellerin Lena Christ, die als uneheliches Kind geboren wurde und in ihrer Jugend nur Schwerstarbeit, Prügel und Hunger erfahren hat.
Annette Paulmann als Lena Christ begeistert, sei es mit der beinahe emotionslosen Schilderung ihres harten Alltags und des ständigen Hungers, die Suche nach der Anerkennung durch die Mutter. Wird dann für eine kleine Weile völlig frei, radelt über die Bühne und tanzt.
Ein kurzer beglückender Abend in den Kammerspielen. Die nächsten Aufführungen sind am 17. und 18. Januar zu sehen. www.muenchner-kammerspiele.de