In den letzten Wochen vor der Finissage von Matisse Bonnard strömen in die Besucher ins Städel, alle vorbei an Saal 13, wo eine kleine Kabinettausstellung zur Fotografie in der Weimarer Republik wartet.
Die Zwanziger Jahre waren nicht nur bekannt für die politischen Wirren, sondern diese unruhigen Zeiten haben auch revolutionäre Neuerungen hervorgebracht. Dazu gehörte der Volksempfänger, das Radiogerät für jedermann und eine Kleinbildkamera namens Leica. Noch heute das eleganteste Aushängeschild eines Fotoapparates.
Als Geschenk zum bestandenen Abitur bekam Gisèle Freund von ihrem Vater, dem Kunstsammler Julius Freund, eine Leica geschenkt. Als Studentin der Soziologie beschäftigte sich die Amateurfotografin sehr mit den gesellschaftlichen Prozessen, politisch stand in dieser Zeit der KPD nahe.
Natürlich wurde auch der neue Lebensstil fotografiert, besonders im Umfeld der Bauhaus – Schüler wurden andere Ideen eines besseren Lebens erarbeitet.
Schon in der Weimarer Republik diente die Fotografie zur Meinungsmache, ganz der Propaganda wurde sie dann im Dritten Reich der Nazi-Ideologie unterstellt. Rasch erkannten Adolf Hitler und natürlich Goebbels die Macht der Bilder.
Noch bis zum März. www.blogstaedelmuseum.de