Nördlich von Naturns, am Bahnhof in Kastelbell hält der bunte Vinschgauer Zug und dann ist es nur mehr ein Katzensprung zum Kuppelrain. Hier hat die Familie Trafoier ein Kleinod geschaffen, wenig erinnert mehr an die ehemalige Bahnhofswirtschaft aus der k&k-Zeit. Es geht durch den Rosengarten und hinter dem Eingang locken schon die Vitrinen mit den süßen Verführungen und hinein ins weiß eingedeckte Restaurant. Unaufgeregt und aufs Wesentliche konzentriert, das ist Kuppelrain. Bei schönem Wetter kann man einem Tisch im Rosengarten kaum widerstehen.
Das Restaurant Dann beginnt das kulinarische Spiel und meist können die Menüs nur mit den Zutaten aus dem fruchtbaren Vinschgau bestritten werden. Seien es die Salate und Kräuter aus dem eigenen Garten, der Käse aus der Sennerei im oberen Vinschgau, der Fisch und das Fleisch von nebenan. Ganz zu schweigen von den Weinen, da rücken aktuell der Sonnenberg und das Münstertal ins Visier mit erstaunlich fruchtigen Bouquets. Heute sind regionale Produkte das Motto aller Köche auf dem Erdball, bei Jörg Trafoier war es nie anders.
Das Bistro Seit letzten März gibt es auch die kleine Küche in Kuppelrain, dort wechselt das Menü täglich. Dabei sind Vorspeise und Hauptgang festgelegt, während das Dessert aus der Vitrine gewählt werden kann. (35€). Natürlich kann man auch jederzeit à la carte essen. Bei einem Glas Vinschgauer Sauvignon blanc hört man den Ideen von Chef Jörg Trafoier zu. Ob Bistro oder Restaurant, immer beginnt das Vergnügen mit ein paar hauchzarten Scheiben des eigenen Specks.
Das Menü könnte aus einem Bachsaibling bestehen, der mit dem heimischen Spargel und einer leichten Soße kombiniert wird.
Für den Hauptgang wird es herzhafter, wie eine Schulter vom Spanferkel in einer leicht sämigen Soße. Es überzeugt der kräftige Biss eines guten Bratenstücks, oder ein zartes Filet vom Südtiroler Lamm.
Das Finale Da soll es Leute geben, die warten nur auf das Dessert. Wie auch immer, der Höhepunkt für die meisten Gäste ist der Weg zur Vitrine. Schon alleine der Anblick der Desserts lässt jeden Vorbehalt bezugs der Kalorien dahin schmelzen. Da fällt die Qual der Wahl schwer, zu den Lieblingen gehören die Törtchen mit Passionsfrucht, Cassis und Mousse au Chocolat.
Auch Einheimische kommen rasch vorbei und nehmen eine Leckerei mit (3€). Sämtliche Patisserie, auch die phantasievollen Lollies, stammen von Tochter Nathalie, die 22 jährige hat eine Lehre in der traditionsreichen Konditorei König in Meran absolviert.
Genießen Hier lassen sich die interessanten Weine ohne Reue genießen, denn das Restaurant Kuppelrain hat vier Zimmer, im Stil von Südtiroler Stuben eingerichtet. Diese sind allerdings höchst begehrt und man sollte wohlweislich reservieren. Bahnhofstraße 16, 39020 Kastelbell. Tel 0473 624103. Geöffnet Di -Sa, Bistro 10-16 Uhr, Restaurant ab 19 Uhr. www.kuppelrain.com