Man muss dorthin wollen. Am südlichen Ende von Polling wartet ein Parkplatz und eine Wanderung. Man folgt den charmanten Flusswindungen der Ammer, schaut auf Wiesen und Äcker. Und dann plötzlich fällt der Blick auf eine Säulenhalle. Souverän erheben die Stelen in den Himmel, blitzen manche Kunstwerke in der Sonne.
Land Art at it’s best inmitten von Nirgendwo. Hier gibt es keine Tradition von Malerei wie weiter südlich im Blauen Land. Aber eine große Wiese und Bernd Zimmer, der sein Projekt über viele Jahre zur Realität werden ließ. Nun reihen sich Namen international renommierter und auch weniger bekannter Künstler auf einer überschaubaren Fläche aneinander, kein Museum der Welt könnte das leisten.
Erstmal diese Architektur eines Quadrates auf sich wirken lassen, mit Abstand von allen vier Seiten betrachten und nicht gleich hineinstürmen. Dann siegt die Neugierde, wie sich diese Säulen zu einem Aushängeschild des Künstlers gewandelt haben.
Es ist dem Initiator Bernd Zimmer eine grandiose Mischung gelungen. Von “ganz klar!” das können nur Ulrich Rückriem, Erwin Wurm, Mimmo Paladino oder Katharina Sieverding sein bis zum roten Kanu von Roman Signer oder den Giraffen aus dem Plastikmüll Kenias.
Immer gilt es auf Details bei den Säulen zu achten. Wie bei Thomas Rentmeister und seiner Bratpfanne an der Basis der Säule genauso wie der Rettungsring von Hans Schabus, dem goldenen Knoten bei Magdalena Jetelova oder der Industriefessel von Monica Bonvicini.
Natürlich erinnern die Säulen an die Artike, in Wandelhallen wurde promeniert und diskutiert. Man schätzte den offenen Raum und das “Sehen und Gesehen” werden. Von der griechischen Mythologie hat sich der Italiener Enzo Cucchi inspirieren lassen und stellt Zeus als weißen Stier dar, der sich in Europa verliebte.
Ich muss noch öfters hingehen, denn Stoa fordert Konzentration. Es gibt viel zu sehen.
Für alle Informationen gibt es eine sehr gut gemachte App und und eine Broschüre (5 €). Der Besuch ist kostenlos, aber eine Spende wird sehr begrüßt. www.stoa169.com