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Ecstatic Media – Medienkunst als Verführung

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Der letzte Samstag war ein gelungener Tag auf dem Mönchsberg. Unabhängig von dem charmanten Blick auf das überzuckerte Salzburg, konnte der Besucher in die frühere Medienkunst eintauchen. Das Salzburger Museum der Moderne zeigt in der Ausstellung “Ecstatic Media”, wie früh sich schon die Kunst mit den ästhetischen und psychologischen Wirkungen auf den Betrachter beschäftigt hat. Zeitgleich  wurde im Auditorium  über die aktuelle Situation von KI und Kunst diskutiert.

Blick auf die Innenstadt von Salzburg

Wie die computergestützter Performance vom genialen Peter Weibel. Seine Installation von 1973 “Beobachtung der Beobachtung” lädt den Besucher zu einer verwirrenden Betrachtung ein. Man steht inmitten eines Hexagons, eingerahmt von Überwachungskameras und Monitoren und kann niemals sein Gesicht, sondern immer nur die Ansicht des Rückens sehen. Im Zeitgeist des Selfie geradezu der Superstress!

Peter Weibel – Beobachtung der Beobachtung: Unbestimmtheit, 1973

Natürlich ist auch Valie Export, eine Pionierin der Medienkunst vertreten und verblüfft mit einer frühen Arbeit von 1968. Ein Film zeigt einen Boxer, der gegen eine Wand schlägt, aber durch einen rechtwinklig angebrachten Spiegel entsteht die Illusion von zwei Boxern. Die Fäuste fliegen immer gleichzeitig und so ist Aktion gleich Reaktion.

Valie Export – Splitscreen- Solipsismus, 1989
Valie Export – Spiltscreen- Solipsismus, 1968.

Einen komplett schwarzen Raum beansprucht Danica Dakic, die in Bosnien geboren wurde.  Anstelle der Augen sieht man  einen zweiten Mund. Das Einsetzen des Sprechens geschieht durch einen Mund, aber dann reden zwei Münder. Es sind Textcollagen aus zwei Märchen in bosnisch und deutsch.

 

Danica Dakic´- Autoportrait 1999

Ihre  Arbeiten waren auf der documenta 12 (2007) und  der 58. Biennale von Venedig zu sehen.  

 

Helmut Mark – L12, 1989

Seit Mitte der 198er Jahre konnte man digital generierte Computergrafiken erstellen, mit dem Commodore Amiga waren zweidimensionale Computerspiele möglich. In seiner “L12” ist eine abstrahierte menschliche Figur zu sehen.  Der Computer als Zentrum steht auf einem Glaskasten, etwas in Brusthöhe,  der Monitor  auf Kopfhöhe zeigt eine computergenerierte Animation. Das sichtbare Kabel könnte als Nervenstrang interpretiert werden.

Harun Farocki – Gedenkstein für 50 000 Tote – Vietnam Veteran Memorial Washington

Noch ein Pionier der Medienkunst ist der überraschend früh verstorbene Harun Farocki.  Mit  “Übertragung” von 2007 wird die kultische Verehrung von Gedenkstätten, Reliquien oder Mahnmalen gezeigt, die in vielen Kulturen als Medium dienen kann.

Ein Verehrer steckt Ketterraucher Carlos Gardel eine Zigarette zwischen die Finger. Der Argentinier gilt als größter Tangsosänger aller Zeiten.

 

Ulrich Formann – Slotmachine, 2022

Ebenfalls ganz in Schwarz präsentiert sich “Slotmachine” von Ulrich Formann.  Man schaut auf eine Anzeigetafel, die zahlreiche Flüge auflisten. Jedoch handelt es sich um alle Leerflüge in Europa in Echtzeit, die nur  stattfinden, um die Slots an den Flughäfen zu sichern.

Lounge – Sofas mit Upcycling von Mülltone und Planenstoff von Gabarage Wien

Lädt eigentlich zum Hinsetzen ein, um die Kunstbücher zu studieren. Aber eigentlich traut man sich nicht, könnte ja eine Installation  sein.

Blick auf die Festung Hohensalzburg

Die Ausstellung “Ecstatic Media” ist noch bis 25. Februar zu sehen. Es gibt einen Kurzführer, keinen Katalog.  Sämtliche Arbeiten gehören zur Sammlung Generali Foundation und sind seit 10 Jahren eine Dauerleihgabe am Museum für Moderne Kunst Salzburg. www.museumdermoderne.at.

 

Edvard Munch
Der Tod ist pechschwarz, aber die Farben sind hell. Als Maler muss man mit Lichtstrahlen arbeiten.
Edvard Munch
Der Tod ist pechschwarz, aber die Farben sind hell. Als Maler muss man mit Lichtstrahlen arbeiten.
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