Nach dem Trubel – 100 Jahre Bauhaus – ist in Dessau Ruhe eingekehrt. Unfassbar viel Ruhe, noch zusätzlich ausgebremst durch Corona, wo nur pro Termin sechs Personen die geräumigen Meisterhäuser besichtigen können. Der Kiosk von Mies van der Rohe ist auch geschlossen, ohne Aussicht auf eine Wiedereröffnung. Leere Straße, triste Verkehrsinseln, ein gesichtsloses Einkaufszentrum in der Nähe des Bauhaus Museums.
Im September 2019 wurde das Bauhaus Museum Dessau eröffnet, der imposante Glaskomplex im Zentrum von Dessau wurde von einem Architektenteam aus Barcelona entworfen. Bei hellem Licht spiegeln sich die Bäume des Stadtparks, auf der anderen Seite die phantasielosen Gebäude der Innenstadt. In der eigentlichen Stadt Dessau ist 2020 nichts von Bauhaus zu spüren, nur Tristesse in Beton. Keine interessanten Restaurants, Bars oder Café, also ein halber Tag für Bauhaus und weg. Vielleicht in den Wörlitzer Park. www.bauhaus.info
Ein schöner Kontrast zur Avantgarde Architektur des Bauhaus ist der Landschaftspark von Wörlitz, gute 20 Autominuten von Dessau entfernt. Im Auftrag des damaligen Fürsten Leopold wurden 12 Hektar in der Flusslandschaft der Mittelelbe im englischen Stil gestaltet.
Im Mittelpunkt steht das Schloss Wörlitz, der erste klassizistische Bau außerhalb Englands in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Seit dem Jahr 2000 gehört der Wörlitzer Park zum UNESCO Weltkulturerbe. www.woerlitz-information.de