Der Name Andy Warhol ist untrennbar mit den Suppendosen von Campbell und den Siebdrucken vieler bekanntes Künstler verbunden. Darunter “Hot Sage Blue Marylin”, die Abbild von Marylin Monroe wurde vor kurzem für 195 Millionen Dollar versteigert.

Andy Warhol dürfte wohl der bekannteste Künstler des 20. Jahrhunderts sein. Nun wird in der Neuen Nationalgalerie Berlin sein Streben nach dem männlichen Schönheitsideal gezeigt, notabene eher in Kennerkreisen bekannt. Nach der anfänglichen Aufregung der Akzeptanz, kann sich auch der eher vorsichtige Besucher mit der Ästhetik männlicher Geschlechtsorgane anfreunden.
Der Siebdruck und das Serielle schaffen eine entspannte Atmosphäre, die großflächige Wiederholung lässt das Schamhafte in den Hintergrund treten.
In Pittsburgh geboren, hatte Andy Warhol schon in 1950er Jahren große Erfolge als Grafiker und gehörte damals zu den bestbezahlten Zeichnern in Manhattan. Das schaffte Raum für sein Sehnsucht nach schönen erotischen Männern und New York war schon damals ein Mekka dieser Szene.

Dabei war jene Zeit hoch riskant für jede Art der Veröffentlichung homosexueller Motive. Auch Andy Warhol bekannte sich nie zu seinem Schwulsein, manche glaubten, er sei asexuell. Doch die Serien “Torso” oder “Sexparts” lassen aber keine Zweifel aufkommen.

Unter den 300 Objekten, die in Berlin zu sehen sind, fallen natürlich die Siebdrucke von Mick Jagger ins Auge. Die Polaroids hatte Andy Warhol 1975 auf Long Island gemacht, damals probten die Rolling Stones dort für ihre Tournee in den USA. Dabei verfremdet Warhols die Fotos mit Zeichnung, Farbe oder Collagen.

Auch die berühmteste Banane der Welt ist zu sehen, sie diente 1967 als Albumcover der Rockband “The Velvet Underground and Nico” und es beginnt mit “Sunday Morning”.

Die Ausstellung “Velvet Rage and Beauty ” in der Neuen Nationalgalerie Berlin läuft bis zum 6.Oktober. Zur Ausstellung ist ein Katalog im Prestel Verlag erschienen. www.smb.museum
