Wie magisch ziehen seine Bilder an, man kommt ins Träumen und verliert sich in seine Landschaften, seien es die Berge oder die Küsten. Für den Betrachter von heute sind es schon Märchenwelten in ihrer Unberührtheit und oftmals Menschenleere. Wenn überhaupt, sieht man zwei oder drei Menschen, immer von hinten mit Blick in die Landschaft. Stille und verzaubertes Licht und so werden die Besucher in schieren Mengen zu den Bildern strömen.
Caspar David Friedrich beherrscht das kulturelle 2024 in Deutschland. Erst die Hamburger Kunsthalle und nun die Alte Nationalgalerie in Berlin. Dabei hat die Hauptstadt den Trumpf, denn die Berliner Akademie-Ausstellung im Jahr 1810 brachte den damals 36jährigen Maler aus Greifswald urplötzlich in die Öffentlichkeit.
Mit dem Ankauf dieser beiden Bilder durch den preußischen König Friedrich Wilhelm II. wurde Caspar David Friedrich zum begehrten Künstler und Mitglied der noblen Akademie der Künste.
Diese beiden Bilder werden 1822 werden von den Berliner Bankier Wagener für seine Galerie erworben. Die Stiftung seiner Sammlung ist die Basis für die Nationalgalerie, die 1861 gegründet. Mit den Jahren verlor sich das Interesse, der Maler stirbt 1840 in Dresden. Erst die Deutsche Jahrhundertausstellung 1906 in der Nationalgalerie zeigte mit 36 Gemälden und 57 Zeichnungen eine fulminante Präsenz, heute nicht mehr möglich und schon gar nicht finanzierbar. Heute besitzt die Nationalgalerie mit 15 Gemälden weltweit das größte Konvolut an Arbeiten von Caspar David Friedrich.
In diesem Jahr feiert man den 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich und so reisen viele seiner Gemälde von Hamburg nach Berlin und so manches Bild ist dann auch in den Kunstsammlungen Dresden zu sehen.
In Berlin beginnt die Ausstellung im ersten Stock mit dem Thema Bilderpaare. Caspar David Friedrich verwendete verschiedene Perspektiven zu einer Idee. Dazu gehört die berühmten “Mönch am Eismeer” und die “Abtei im Eichwald” aber auch Personen in Betrachtung des Mondes.
Um 1800 kommt die hellgraue Grundierung in Mode und die Unterzeichnung spielt eine wichtige Rolle im Werk von Caspar David Friedrich.
Ein eindrückliches Beispiel für die zeitgenössische Akzeptanz sind die Arbeiten von Hiroyuki Masuyama, am Ende der Ausstellung. Es sind digitalen Fotomontagen im LED-Leuchtkasten, wohl ganz im Sinne von Caspar David Friedrich, der das Licht über alles schätzte.
Die Ausstellung in der Alten Nationalgalerie dauert bis zum 4. August. Aufgrund des großen Interesse werden die Öffnungszeiten an den Wochenenden verlängert. www.smb.museum.
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