Eyecatcher sind ihre farbigen Leporellos, auf weißen Bänken drapiert. Auf beiden Seiten mit Bleistift und Farbstiften bearbeitet, werden sie dann in Wachs getaucht. Sie alle verlangen einen zweiten Blick, denn viele Details sind zu entdecken. Bei all ihren Arbeiten verzichtet Sandra Vasquéz de la Horra bewußt auf Rahmen, ihre Kunst soll mühelos von einem Ort zum nächsten zu transportieren sein. Ein starker Hinweis auf Vertreibung und Migration.

Sandra Vasquez de la Horra, 1967 in Vina del Mar geboren, ist während der Militärdiktatur von Auguste Pinochet aufgewachsen. Das Aufwachsen mit einer indigenen Nanny legt die ersten Wurzeln für ihre spätere Karriere als Künstlerin. Sie studiert Grafikdesign in Valparaiso und folgt 1989 ihrem Mann an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo sie zunächst bei Jannis Kounellis studierte. Später von 1999 bis 2003 ist sie in der Klasse von Rosmarie Trockel.
Seit 2010 lebt die Chilenin in Berlin, dort entstehen die eindrucksvollen Leporellos, großformatige Zeichnungen und raumfüllenden Installationen.

Ihr Trauma mit der Militärdiktatur, aber auch die Traditionen der Mapuche, ihr Interesse für Santeria und Volksmärchen sind prägend für die Arbeiten von Sandra Vasquez de la Horra. Mittlerweile hat sich die Künstlerin ihren Platz in der Kunstwelt erobert, sei es die Teilnahme an der Biennale 2022 in Venedig oder die Auszeichung 2023 mit dem Käthe-Kollwitz-Preis. 2024 im Denver Art Museum, ist sie nun zu Gast im Münchner Haus der Kunst.

Für das Haus der Kunst ist „soy el Horizonte infinito“ , eine große Installation die den Besucher spiralförmig ins Innere und die Gedankenwelt der Künstlerin führt. Bestimmt durch die Elemente Wasser, Erde und Luft.