Kaum hat der Besucher die Ausstellung betreten, muss er sich umdrehen. Die Tür einrahmend, sieht er eine Arbeit, die Idee und Können von VHILS auch perfekte Weise darstellt. Explizit für das Münchner Museum of Urban and Contemporary Art angefertigt ist es ein Beispiel seiner „Street Art“ im Flachrelief.

VHILS alias Alexandre Farto begann schon mit 13 Jahren seine „Tags“ und „Stencils“ in seiner Lissaboner Heimat zu hinterlassen. Nach dem Studium an der Byam Shaw School, heute St. Martins College in Kensington, entwickelte er seinen ganz eigenen Stil.

Es ist ein Kratzen oder Herausmeißeln, eine Arbeit durch die Schichten an Wänden und Fassaden. VHILS sammelt quasi die Geschichte dieser Gebäude und ihrer Bewohner ein, und realisiert danach einen neuen Kontext. Unter dem Putz der Mauern liegen, in verschiedenen Tiefen, verschiedene Materialien verborgen, die verschiedene Farben haben können. Dabei kann er ganz brachial mit Presslufthammer oder einer kontrollierten Sprengung vorgehen. für das neue Kunstwerk nutzt er die Technik das Flachreliefs, damit gewinnen die Werke an Haptik und Dreidimensionalität.

„Man muss etwas zerstören, um Neues schaffen zu können“ ist die zentrale Idee von VHILS. Um das Jahr 2000 verliert er sein Interesse an der flüchtigen Qualität von Graffitis und wendet sich Werbeplakaten zu, der er übermalt und neu initiiert. Um diese Werke stabiler zu machen, taucht er die Werbetafeln in Epoxidharz. Mit der Zeit und größerer Erfahrung wird dis Harzmasse immer dicker und es entstanden quasi Skulpturen, die den städtischen Raum mühelos überleben.

Im MUCA sind 20 Jahre seines Schaffens zu sehen, es ist die erste Einzelausstellung des Portugiesen in Deutschland. 2016 wurde das MUCA von Christian und Stephanie UTZ gegründet und ist Deutschlands erstes Museum, das sich der urbanen zeitgenössischen Kunst widmet Mitten in München gelegen, in einem ehemaligen Umspannwerk besitzt das MUCA heute über 1200 Kunstwerke. Noch bis zum 30.November ist „Strata“ im MUCA zu sehen. www.muca.eu