Seine blauen Augen sind unwiderstehlich, ein charmanter Geist blickt vom Plakat, ganz prominent schmückt er die Fassade des Kunstmuseums in […]
Seine blauen Augen sind unwiderstehlich, ein charmanter Geist blickt vom Plakat, ganz prominent schmückt er die Fassade des Kunstmuseums in Basel. Seid es Menschen gibt, gibt es auch Geister. Schon oft waren für die Widernisse im Leben böse Geister am Werk, zahllose Kulturen kennen Geisterbeschwörer.

In der westlichen Welt war das 19. Jahrhundert ein Mekka der Geister, offensichtlich ein Kontrapunkt der Industrialisierung des Alltags. Besonders die feine Gesellschaft traf sich zu Séancen, man sass an runden Tischen und fasste sich an den Händen. Auch der berühmte Thomas Mann hatte ein Ader für “Erscheinungen” und ließ sich vom so genanten Geisterbaron, dem Arzt und Parapsychologen Albert von Schrenck Notzing beeindrucken. Diese Erfahrungen fanden ihren Weg in den Roman “Der Zauberberg”, da konnte sein Hans Castorp in der Davoser Klinik letztendlich nicht widerstehen und wurde regelmässiger Gast bei den Séancen.

Leider weiß niemand, wie so ein Geist aussieht und da hilft Halloween auch nicht weiter. Aber jedermann glaubt, es müsse ein weißes Bettlaken sein, es muss dunkel sein, dazu Nebel, Kälte und ein mysteriöser Windhauch.

Natürlich sind Geister eine willkommene Anregung für die Kunstszene, auch der belgische Surrealist René Magritte konnte dieser Materie nicht widerstehen und machte eine künstlerisch anspruchsvolle Figur daraus.

Allerdings bot die aufstrebende Fotografie ab 1830 ungeahnte Möglichkeit, dem Übernatürlichen näher zu kommen. Die Geisterfotografie wollte den direkten Kontakt mit dem Medien in Erinnerung behalten. So war 2024 eine Retrospektive des amerikanischen Künstlers Mike Kelley in Düsseldorf zu sehen, sein oftmals verstörendes Werk zählt die Szene zu den einflussreichsten Arbeiten seit den 1970zer Jahren.

Doch so manche Spötter meinten, dass etwas mit dem Entwicklerbad nicht gestimmt hätte.

Schon als Kind hatte William Blake Visionen, doch mit der Aufnahme in die legendäre Royal Academy of Arts verfolgte der Außenseiter zielstrebig seine Karriere als Künstler. Als Exzentriker bekannt zu sein, bewahrte ihn vor den Folgen seiner politisch radikalen Ansichten. Eine späte Anerkennung erfuhr er bei den Präraffaeliten und wurde in der Popkultur verehrt.


Die Ausstellung Geister – dem Übernatürlichen auf der Spur ist bis zum 8.März im Kunstmuseum Basel zu sehen. Ein sehr schön gemachter Katalog im Magazinstil ist im Christoph Merian Verlag erschienen. www.kunstmuseumbasel.ch
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Touchdown für 100 Jahre Surrealismus. Eine Blockbuster-Ausstellung im Pariser Centre Pompidou, eine akademische Variante im Münchner Lenbachhaus und dann überraschte […]
Touchdown für 100 Jahre Surrealismus. Eine Blockbuster-Ausstellung im Pariser Centre Pompidou, eine akademische Variante im Münchner Lenbachhaus und dann überraschte die Hamburger Kunsthalle mit Parallelen zur Deutschen Romantik. Mit 230 Exponaten eine Mammut-Präsentation, darunter 30 Leihgaben aus dem Centre Pompidou. Treffpunkt für ein Rendezvous der Träume im Abstand eines Jahrhunderts, beide verbindet die Hinwendung zur Natur und die Betonung des Individuums.


Während viele Bilder der Deutschen Romantik, allen voran ein Schlüsselwerk wie “Der Wanderer über dem Nebelmeer” den Betrachter mit ihrer Traumverlorenheit begeistern, verwirren die Gemälde des Surrealismus, werden Träume oftmals zu Albträumen.
Im Oktober 1924 veröffentlichte André Breton sein erstes Manifest des Surrealismus. Wie ein frischer Wind wurden seine Ideen in der desorientierten Kunstszene aufgenommen, denn das Grauen des Ersten Weltkriegs lähmte viele Künstler. Die rasche Industrialisierung, der graue Alltag an den Maschinen forderten geradezu ein Hinwendung zu einer Traumwelt des Unbewussten, doch im Gegensatz zur Romantik war es oftmals eine Revolte gegen das Unmenschliche und die Sehnsucht nach dem Fantastischen.

Für die Maler der Deutschen Romantik und die Surrealisten war das Flanieren eine wichtige Inspiration. Da unternahm Caspar David Friedrich ausgedehnte Wanderungen mit seinem Zeichenblock und setzte anschließend im Atelier Details aus seinen Eindrücken zu Bildern zusammen. Als städtischer Flaneur bewegte sich der Surrealist auf den Pariser Boulevards auf der Suche nach dem Ungewöhnlichen. Auch in der Hamburger Kunsthalle ist Spazieren angesagt, es warten Säle und “Passagen” mit großartigen Informationen und gerne gerät dass Schlendern ins Stocken, allzu sehenswert die oftmals weltberühmten Exponate.

Bei der Suche nach neuen Empfindungen, einem anderen Blick auf die Welt waren Wolken ein beliebtes Studienobjekt. Der Himmel faszinierte mit seiner Vergänglichkeit. Der Belgier René Magritte unternahm einen Ausflug ins Reich der Skulptur und malte die Wolken auf einen Kopf.


Der exaltierte Katalane ist ein Aushängeschild des Surrealismus, viele seiner Werke sind sehr bekannt, perfekt vermarktet von seiner Gattin Gala.

Die Ausstellung “Rendezvous der Träume” Surrealismus und Deutsche Romantik raubt dem Besucher die Sinne und er muss eigentlich vor der Menge an Information und Qualität der Kunstwerke kapitulieren. Außer er hat die Chance mehrmals in die Kunsthalle, die Ausstellung ist allerdings am 12.Oktober zu Ende. Sehr empfehlenswert ist der großartig gemachte Katalog aus dem Verlag Hatje Gantz. www.hamburger-kunsthalle.de
Das Bild von Aert Pietersz zeigt eine Anatomie – Vorlesung. Mit dem “Goldenen Zeitalter” wird Amsterdam im 17.Jahrhundert zum Nabel […]
Das Bild von Aert Pietersz zeigt eine Anatomie – Vorlesung.
Mit dem “Goldenen Zeitalter” wird Amsterdam im 17.Jahrhundert zum Nabel der Welt. Begünstigt durch die Ressourcen fremder Länder und den lukrativen Sklavenhandel explodiert das Wachstum der Stadt. Aus einer beschaulichen Ansiedlung an der Amstel wird eine Megacity. Mit dem großen Reichtum seiner Bürger kann die Stadt Kunst und Wissenschaft fördern herrscht eine liberale Einstellung zu anderen Religionen und Gedanken.
Mit der Ausstellung “Rembrandts Amsterdam” hat sich das Frankfurter Städel die Blütezeit der Stadt herausgepickt. Das gilt notabene auch für die Kunst, denn es gehörte zum guten Ton in besseren Häusern die Wände quasi mit Gemälden zu pflastern. Sehr beliebt war natürlich die Selbstdarstellung als Porträt oder im Kreise Gleichgesinnter. Dazu gehörten die Schützengilden, eine Art Bürgermiliz. Waren die ersten Gruppenbilder eher von statischen Figuren geprägt. wurden die Szenen mit der Ära Rembrandts deutlich entspannter und menschlicher. Das Paradebeispiel für eine gelungene Dramatik ist “Die Nachtwache” von Rembrandt, dieses Gemälde hat natürlich das Rijksmuseum in Amsterdam nicht verlassen.
Es war ein Glücksfall für das Frankfurter Städel, denn das Amsterdam Museum, die Heimat der Gildenbilder und letztendlich auch der Nachtwachse, ist wegen Renovierung geschlossen. Doch es wurden nicht nur die Show-Offs bekannter Amsterdamer Bürger auf die Leinwand gebannt. Eine wirkliche Avantgarde war die Hinweise des Elends der Unterschicht, dabei wurden jedoch nur jene Personen abgebildet, die sich in leitender Position um die Sozialisierung straffälliger Frauen (Spinhuis) oder Männer (Rasphuis) kümmerten.
Das Frankfurter Städel ist im Besitz zahlreicher Rembrandt-Radierungen, die in dieser Ausstellung sein Interesse an Bedürftigen zeigen. Es sind oftmals Bettler, blind, mit Holzbein. Dazu auch etliche seiner berühmten Selbstbildnisse.
Die Ausstellung “Rembrandts Amsterdam” ist noch bis zum 23.März im Frankfurter Städel zu sehen. Es werden 100 Gemälde, Skulpturen und Druckgrafiken gezeigt. www.staedelmuseum.de Zur Ausstellung ist ein lesenswerter Katalog erschienen. www.hirmerverlag.de
Die aktuelle Ausstellung in der Wiener Heidi Horten Collection fordert heraus. Nicht nur betrachten, sondern die Kunst begehen, riechen, hören […]
Die aktuelle Ausstellung in der Wiener Heidi Horten Collection fordert heraus.
Nicht nur betrachten, sondern die Kunst begehen, riechen, hören und sich von Licht verzaubern lassen. Wie die vertrauten Neonröhren von Dan Flavin, die seit 1970er Jahren zu sehen sind. Schon mit der Faszination für den Fortschritt gehörte das Licht als Kunstform zur Avantgarde in den Anfängen des 20.Jahrhunderts.
Da darf der dänische Allroundkünstler Olafur Eliasson nicht fehlen. Wahre Publikumsmagnete Subdominante seine Installationen wie “Your uncertain shadow”, Farbige Halogenlampen werden auf eine weiße Wand gerichtet und sobald ein Besucher vor die Lampen tritt, entstehen bunte Körperschatten.
Eine rote Neonröhre zeigt den Schriftzug “Light up” über einer roten Lackmasse und ist oftmals kaum zu erkennen. Geschaffen von der Wienerin Brigitte Kowanz, die Licht als zentrales Mittel ihrer Kunst einsetzte.
John Armleder lockt mit dem Eintauchen in eine andere Welt. In “Global Domes” rotieren Discokugeln und locken den Besucher durch einen Korridor, umgeben von Lichtreflexen und Bewegung.
Buntes Licht und geometrische Formen sind Ideen der Werbeindustrie und der Künstler macht auch keinen Hehl daraus, sich aus dem Repertoire der Kunst des 20.Jahrhunderts zu bedienen.
Eine Entdeckung sind die Installationen zur Klangkunst, schon Marcel Duchamp und John Cage versuchten sich an Geräuschen. In der Heidi Horten Collection ist die monumentale “Serpentinata” des Vorarlbergers Bernhard Leitner aufgebaut. Durch den ganzen Raum winden sich Kunststoffschläuche und wer unter der Installation entlang wandert, ist umgeben von eindrücklichen Klängen, komponiert aus 48 Tonquellen mit Verstärkern. Ein Erlebnis für den ganzen Körper.
Wer kennt schon Geruch als künstlerisches Medium, aber die Nase weckt die Erinnerung an Wohlgefühle oder Ekel. Bei der Arbeit von Ernesto Neto “A Candle to Earth” wurde Tonschalen mit Nelkenpulver gefüllt , dazu eine Kerze angezündet. Mit der Wärme entfaltet sich der intensive Geruch.
Faszinierend ist die Idee von Wahrnehmung in “Migratory Sense”. In der Zusammenarbeit mit dem syrischen Flüchtling Muhammed Aszizi ließ Helga Griffiths die Gerüche seiner Heimat in eine Metallkugel verbringen. Für diese Erfahrung muss der Besucher dicht an das perforierte Objekt herantreten und schnuppern.
Die Ausstellung in der Heidi Horten Collection ist noch bis zum 23.März zu sehen. Ein elegant gemachter Katalog mit sehr ansprechenden Fotos gibt einen guten Einblick in diese nicht alltägliche Kunstrichtung. www.hortencollection.com
Seit Monaten ist die Kunsthalle Mannheim zu einem Treffpunkt von Liebhabern der Neuen Sachlichkeit. Eine kurze Phase in den 1920er […]
Seit Monaten ist die Kunsthalle Mannheim zu einem Treffpunkt von Liebhabern der Neuen Sachlichkeit. Eine kurze Phase in den 1920er Jahren, die mit dem Erstarken des Nationalsozialismus ein abruptes Ende fand und danach viele Bilder als entartet verschwanden oder verbrannt wurden. Ein legendärer Ort mit Ikonen der Kunstgeschichte, denn 1925 wurden hier 125 Bilder unter dem Thema “Neue Sachlichkeit” gezeigt, eine Idee des damaligen Direktors Gustav Friedrich Hartlaub.
Damals wie heute kann man sich den Emotionen nicht entziehen, fühlen sich die Betrachter von den Sujets wie magisch angezogen. Diese Ausstrahlung von Kälte, Hilflosigkeit und Verzweiflung, dazu der Gegenpol von Feierwut, Alkohol und Sex. Über die Hängung in der damaligen Ausstellung gibt es keine Unterlagen mehr, heute sind mit 230 Gemälden viel mehr Bilder zu sehen. Darunter auch Werke von Malerinnen, damals waren Georgia O’Keffe, Jeanne Mammen oder Lotte Laserstein in der Kunstwelt nicht existent. In Mannheim hat man die Qual der Wahl. Mal wieder die Ikonen bewundern oder eher unbekanntere Gemälde aus kleineren Museen oder anderen Ländern entdecken. Da hätte man sich eine überlegtere Architektur gewünscht. Ein paar Kabinette für die Schmankerln, denn sie können in der Flut von spannenden Bildern und interessierten Betrachtern nur untergehen.





Die Lage am Zürichsee könnte nicht besser und exklusiver, dazu ein farbiger Eyecatcher inmitten großbürgerlicher Villen. Ende der 1950er […]
Die Lage am Zürichsee könnte nicht besser und exklusiver, dazu ein farbiger Eyecatcher inmitten großbürgerlicher Villen. Ende der 1950er Jahre wurde der Galeristin Heidi Weber dieses Grundstück von der Stadt Zürich zur Verfügung gestellt, denn sie konnte den weltbekannten Architekten Le Corbusier zum Entwurf eines Maison d’homme überreden.
Der Baubeginn war 1964, doch erst 1967 konnte das Haus fertig gestellt werden, auch bedingt durch den überraschenden Tod von Le Corbusier. Bis 2014 wurde es als Privatmuseum von Heidi Weber geführt, nach einer umfassenden Renovierung ist es seit 2019 unter der Regie des Zürcher Museum für Gestaltung.
Es ist eine Ikone der Avantgarde und Legionen von Architekten haben seitdem alle Details seiner Architektur studiert, dabei steht die Idee des Modulor häufig im Vordergrund, jene Idee von Le Corbusier die Abmessung den Regeln des Goldenen Schnitts zu unterwerfen.
Der Name Andy Warhol ist untrennbar mit den Suppendosen von Campbell und den Siebdrucken vieler bekanntes Künstler verbunden. Darunter “Hot […]
Der Name Andy Warhol ist untrennbar mit den Suppendosen von Campbell und den Siebdrucken vieler bekanntes Künstler verbunden. Darunter “Hot Sage Blue Marylin”, die Abbild von Marylin Monroe wurde vor kurzem für 195 Millionen Dollar versteigert.
Andy Warhol dürfte wohl der bekannteste Künstler des 20. Jahrhunderts sein. Nun wird in der Neuen Nationalgalerie Berlin sein Streben nach dem männlichen Schönheitsideal gezeigt, notabene eher in Kennerkreisen bekannt. Nach der anfänglichen Aufregung der Akzeptanz, kann sich auch der eher vorsichtige Besucher mit der Ästhetik männlicher Geschlechtsorgane anfreunden.
Der Siebdruck und das Serielle schaffen eine entspannte Atmosphäre, die großflächige Wiederholung lässt das Schamhafte in den Hintergrund treten.
In Pittsburgh geboren, hatte Andy Warhol schon in 1950er Jahren große Erfolge als Grafiker und gehörte damals zu den bestbezahlten Zeichnern in Manhattan. Das schaffte Raum für sein Sehnsucht nach schönen erotischen Männern und New York war schon damals ein Mekka dieser Szene.
Dabei war jene Zeit hoch riskant für jede Art der Veröffentlichung homosexueller Motive. Auch Andy Warhol bekannte sich nie zu seinem Schwulsein, manche glaubten, er sei asexuell. Doch die Serien “Torso” oder “Sexparts” lassen aber keine Zweifel aufkommen.
Unter den 300 Objekten, die in Berlin zu sehen sind, fallen natürlich die Siebdrucke von Mick Jagger ins Auge. Die Polaroids hatte Andy Warhol 1975 auf Long Island gemacht, damals probten die Rolling Stones dort für ihre Tournee in den USA. Dabei verfremdet Warhols die Fotos mit Zeichnung, Farbe oder Collagen.
Auch die berühmteste Banane der Welt ist zu sehen, sie diente 1967 als Albumcover der Rockband “The Velvet Underground and Nico” und es beginnt mit “Sunday Morning”.
Die Ausstellung “Velvet Rage and Beauty ” in der Neuen Nationalgalerie Berlin läuft bis zum 6.Oktober. Zur Ausstellung ist ein Katalog im Prestel Verlag erschienen. www.smb.museum
Klosterneuburg in Niederösterreich ist eigentlich bekannt für sein gewaltiges Stift der Augustiner Chorherren, das mit seiner prominenten Lage nicht zu […]
Klosterneuburg in Niederösterreich ist eigentlich bekannt für sein gewaltiges Stift der Augustiner Chorherren, das mit seiner prominenten Lage nicht zu übersehen ist. Das kann man für das neue Museum der Albertina weniger behaupten, eher dominiert von einer breiten Straße, einer Eisenbahnlinie und der stattlichen Donau.
Allerdings zieht das Gebäude, entworfen Ende der 1990er Jahre von Heinz Tesar, schon die Blicke auf sich und passt eigentlich wenig in seine biedere Umgebung.
Es war die Heimat der ambitionierten Sammlung Essl, die 2016 schließen musste und nun, acht Jahre später, von der Albertina als drittes Standbein weitergeführt wird. Ganz im Sinne der früheren Eigentümer widmet man sich hier der Kunst nach 1945, wobei etliches aus den zahlreichen Schenkungen der letzten Jahre zum ersten Mal zu sehen ist.
Die Ausstellungen in Klosterneuburg stammen ausschließlich aus dem Bestand der Albertina. Die Eröffnung zeigt drei getrennte Themen mit “Pop Art – The bright Side of Life” , dann “Von Hundertwasser zu Kiefer” und einen Schwerpunkt auf Skulptur mit “Die lädierte Welt”. Spannend für jeden Nichtösterreicher sind Qualität und Menge an einheimischen Künstlern.
Das Museum ist von Donnerstag bis Sonntag 10-18 Uhr geöffnet. Die aktuelle Ausstellung ist bis zum 3.Oktober zu sehen. www.albertina.at
Zur “Kunst der Gegenwart” der Albertina ist ein Katalog erschienen.
Man könnte es fast ein Husarenstück nennen, was der Sammlerin Heidi Horten mit der Eröffnung ihres Museums 2022 gelungen ist. […]
Man könnte es fast ein Husarenstück nennen, was der Sammlerin Heidi Horten mit der Eröffnung ihres Museums 2022 gelungen ist. Im Schatten der berühmten Albertina, den Burggarten und die Staatsoper als Nachbarn, geht es durch einen unscheinbaren Eingang in den Hanuschhof, der von der gelben Fassade des ehemaligen herzoglichen Verwaltungsgebäude dominiert wird.
Heute ist es ein Museum für zeitgenössische Kunst und ein weiteres Highlight im Ersten Wiener Bezirk, der von Kunst und Kultur geradezu überquillt.
Entworfen von den Wiener Büro nextEnterprisearchitects, wird man von einem zeitgenössischen Innenleben empfangen, das mit seiner beinahe wohnlichen Atmosphäre inmitten großartiger Kunst der Moderne und charmanten Separeés verblüfft.
Einen perfekten Raum zur Entspannung bietet das Separée mit der Relief -Arbeit von Hans Kuplwieser.
Ein besonderes Schmankerl sind die Toiletten des Museums, sonst eher ein sehr schlichter Raum.
Ständig wird die Sammlung erweitert, die schon 500 Arbeiten umfasst und nun hat der kleine Garten zwei neue Mitbewohner bekommen.
Wer mehr über die Entstehung des Museums und die Entwicklung dieser chicen Ecke Wiens erfahren will, der Hirmer Verlag München hat einen sehr lesenswerten Katalog herausgebracht. www.hirmerverlag.de
Es ist Krieg und viele Tiere müssen mitkommen. Hunderttausende Pferde, Maulesel, Elefanten, Kamele. Brieftauben und Kanarienvögel sind in den Schlachten […]
Es ist Krieg und viele Tiere müssen mitkommen. Hunderttausende Pferde, Maulesel, Elefanten, Kamele. Brieftauben und Kanarienvögel sind in den Schlachten umgekommen. Gnadenlos wurden ihre Talente genutzt, um dem Feind zu schaden.
Die ERES-Stiftung in der Münchner Römerstraße appelliert an die Erinnerung und die Gegenwärtigkeit von Krieg. Dabei beginnt es sehr charmant, denn der Besucher von vier “Dirty Parrots” empfangen. Diese Roboter – Spielzeugvögel sprechen und bewegen sich, so manches unelegante Wort ist auch dabei. In Hinblick auf KI vermitteln die Elektrodrähte an ihren Körpern viel Nostalgie.
Es sind Porträts von acht couragierten Brieftauben aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, die mit einer umgeschnallten Kamera oder einer Kapsel mit Papierbotschaften am Bein, in feindliche Gebiete geflogen wurden. Denn Tauben kehren über hunderte von Kilometern in ihren heimatlichen Schlag zurück, oftmals schwer verwundet von Greifvögeln oder Kriegsgeschehen.
Jeder kennt die gelben Vögel in ihren Käfigen, doch neben den schönen Gesang ist es ihre hohe Empfindlichkeit gegenüber Gas, die zahllosen Menschen das Leben gerettet hat. Sei es in den Kohleminen des Bergbaus oder in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs.
Der LED – Schriftzug zieht alle Blicke auf sich. Liberty steht dort in purem Weiß, doch beim Näherkommen sieht man die Tücke. Alle Buchstaben sind mit Spikes versehen, eine herkömmliche Art, dass Vögel sich dort niederlassen.
Die Künstlerin Sejla Kameric´möchte auf Gewalt bei Ausgrenzung hinweisen, erlebt während des Bosnienkriegs. Dabei steht das empfindliche Glas des Schriftzugs im Kontrast zu den fiesen Metallstacheln.
Gegenüber schaut man auf ein Mobile von ausgestopften Singvögeln, Es sind Stare, die mit ihren Flugformationen bekannt sind. Diese Manöver sind lebenswichtig, um ihre Feinde, die Greifvögel zu verwirren.
Dann sind die Geräusche einer Schusswaffe nicht mehr zu überhören, ein Video der Israelin Nira Pereg zeigt Flamingos in einem Zoo. Sobald der Schuss ertönt, ducken sich die Tiere ab. Die Künstlerin hat die Tiere durch gezielte Bewegung ihres Körpers zum Wegducken trainiert und im Video eine Tonspur darübergelegt. Bei längerem Betrachten fällt allerdings auf, dass manche Tiere völlig unbeeindruckt stehen bleiben.
Die Ausstellung in der ERES – Stiftung ist bis zum 27.Juli zu sehen. Man sollte sich schon eine Stunde Zeit nehmen, obwohl die Zahl der Objekte sehr überschaubar erscheint. www.eresstiftung.de
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