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Rendezvous der Träume – Surrealismus und Deutsche Romantik

Touchdown für 100 Jahre Surrealismus. Eine Blockbuster-Ausstellung im Pariser Centre Pompidou, eine akademische Variante im Münchner Lenbachhaus und dann überraschte die Hamburger Kunsthalle mit Parallelen zur Deutschen Romantik. Mit 230 Exponaten eine Mammut-Präsentation, darunter 30 Leihgaben aus dem Centre Pompidou. Treffpunkt für ein Rendezvous der Träume im Abstand eines Jahrhunderts, beide verbindet die Hinwendung zur Natur und die Betonung des Individuums.

Caspar David Friedrich – Wanderer über dem Nebelmeer
Max Ernst – Der Hausengel

Während viele Bilder der Deutschen Romantik, allen voran ein Schlüsselwerk wie “Der Wanderer über dem Nebelmeer” den Betrachter mit ihrer Traumverlorenheit begeistern, verwirren die Gemälde des Surrealismus, werden Träume oftmals zu Albträumen.     

Im Oktober 1924 veröffentlichte André Breton sein erstes Manifest des Surrealismus. Wie ein frischer Wind wurden seine Ideen in der desorientierten Kunstszene aufgenommen, denn das Grauen des Ersten Weltkriegs lähmte viele Künstler.  Die rasche Industrialisierung, der graue Alltag an den Maschinen forderten geradezu ein Hinwendung zu einer Traumwelt des Unbewussten, doch im Gegensatz zur Romantik war es oftmals eine Revolte gegen das Unmenschliche und die Sehnsucht nach dem Fantastischen.    

Judit Reigl – Sie haben einen unstillbaren Durst nach dem Unendlichen, 1950

Für die Maler der Deutschen Romantik und die Surrealisten war das Flanieren eine wichtige Inspiration. Da unternahm Caspar David Friedrich ausgedehnte Wanderungen mit seinem Zeichenblock  und setzte anschließend im Atelier Details aus seinen Eindrücken zu Bildern zusammen. Als städtischer Flaneur bewegte sich der Surrealist auf den Pariser Boulevards auf der Suche nach dem Ungewöhnlichen. Auch in der Hamburger Kunsthalle ist Spazieren angesagt, es  warten Säle und  “Passagen” mit großartigen Informationen und gerne gerät dass Schlendern ins Stocken, allzu sehenswert die oftmals  weltberühmten Exponate. 

Wolkenbildern
Wolkenbildern von Johann Christian Clausen Dahl, Caspar David Friedrich und René Magritte. Foto aus dem Katalog.

Bei der Suche nach neuen Empfindungen, einem anderen Blick auf die Welt waren Wolken ein beliebtes Studienobjekt. Der Himmel faszinierte mit seiner  Vergänglichkeit. Der Belgier René Magritte unternahm einen Ausflug ins Reich der Skulptur und malte die Wolken auf einen Kopf.

Caspar David Friedrich – Eismeer und Paul Nash – Totes Meer
Johann Heinrich Fossil und Salvador Dali

Der exaltierte Katalane ist ein Aushängeschild des Surrealismus, viele seiner Werke sind sehr bekannt, perfekt vermarktet von seiner Gattin Gala.   

Die Hamburger Kunsthalle

Die Ausstellung “Rendezvous der Träume”  Surrealismus und Deutsche Romantik raubt dem Besucher die Sinne und er muss eigentlich vor der Menge an Information und Qualität der Kunstwerke kapitulieren. Außer er hat die Chance mehrmals in die Kunsthalle, die Ausstellung ist allerdings am 12.Oktober zu Ende. Sehr empfehlenswert ist der großartig gemachte Katalog aus dem Verlag Hatje Gantz.  www.hamburger-kunsthalle.de  

 

Edvard Munch
Der Tod ist pechschwarz, aber die Farben sind hell. Als Maler muss man mit Lichtstrahlen arbeiten.
Edvard Munch
Der Tod ist pechschwarz, aber die Farben sind hell. Als Maler muss man mit Lichtstrahlen arbeiten.
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