König Ludwig II.liebte Theater und diese Leidenschaft für Schauspiel und Oper ist das Thema im Deutschen Theatermuseum München. Schon als Teenager sah besuchte er 1861 eine Aufführung des Lohengrin im Münchner Hof -und Nationaltheater und war von der Musik Richard Wagners überwältigt.

Lohengrin zum Geburtstag von Richard Wagner am 22. Mai 1884 im Münchner Nationaltheater.
Es sollte noch weitere 3 Jahre dauern, bis er als frisch gekrönter König von Bayern den damals 50jährigen Richard Wagner kennenlernte. Da standen sich zwei Männer gegenüber, der eine im Gardemass von 1,90m groß und der andere mal gerade 1,59m. Für eine gewisse Zeit war die Zukunft des Komponisten gesichert, der mit seinem großspurigen Lebensstil oftmals in großen Nöten war.

Franz Nachbaur als Lohengrin 1880
Mit der Gunst der Krone kommen zahlreiche Werke wie Tristan und Isolde 1864, Die Meistersinger von Nürnberg 1868, Das Rheingold 1869 und Die Walküre 1870 zur Uraufführung. Die bayrische Hauptstadt avanciert zu einer Hochburg des Theaters, sicherlich argwöhnisch beobachtet vom ” Theaterherzog” Georg II. von Sachsen -Meiningen, der die deutsche und europäische Bühnenszene in der Mitte des 19.Jahrhunderts revolutionierte.

Der Schauspieler Josef Kainz und Ludwig II.
Doch nur 2 Jahre dauerte die intensive Zusammenarbeit zwischen Ludwig und Richard Wagner, der letztere fand die Vereinnahmung anstrengend und schmiedete schon lange Pläne für ein Theater in Bayreuth mit seiner guten Entfernung zu München und noch auf bayrischem Boden.

In der Ausstellung des Deutschen Theatermuseums
1865 verlässt Richard Wagner München und notabene Ludwig II., im Jahr 1876 wird das Festspielhaus in Bayreuth mit dem “Ring” eingeweiht, allerdings ohne den bayrischen König, der allerdings in der Stadt weilt.

Der Flyer zur Ausstellung
Zu Beginn besucht Ludwig II. die Generalproben , doch ab 1872 verlangt er, dass die Aufführungen für ihn exklusiv im königlichen Residenztheater stattfinden. Bis zum Jahr 1885 finden auf diese Weise 209 private Vorstellungen statt, die erst am späten Abend begangen und gerne in den frühen Morgen reichten. Dabei zahlreiche kostspielige Neuinszenierungen, vom König kritisch in Augenschein genommen, die letztendlich die Qualität des Theaters weit nach vorne brachte.

in der Ausstellung des Theatermuseums
1883 stirbt Wagner in Venedig und 1886 findet man die Leiche von Ludwig II. im Starnberger See.

Es kann losgehen . Vorhang der Bayerischen Staatsoper
An der Begeisterung für die Musik von Richard Wagner hat sich bis heute nichts geändert. Besonders die Oper Lohengrin, die mit ihrer Melodik, dazu kraftvolle Einlagen und einer dramatischen Story lassen auch Wagner-Neulinge dahinschmelzen. 1850 fand die Uraufführung in Weimar statt und 1858 war die Oper zum ersten Mal in München zu sehen.

Lohengrin im 1. Akt Foto: W. Hoesl
Auch heuer bei den Opernfestspielen dabei und glänzend besetzt mit Johanni von Oostrum als Elsa von Brabant, Lohengrin wird von Florian Klaus Vogt verkörpert, Herzog von Telramund mit Johan Reuter und seine Frau Ortrud alias Anja Kampe.

Lohengrin Ende des 2.Aktes Foto: W.Hoesl
Die Ausstellung im Deutschen Theatermuseum und die Münchner Opernfestspiele dauern noch bis zum 30. Juli. www.staatsoper.de www.deutschestheatermuseum.de