Verblüffung in den historischen Räumen der Villa Stuck. Der Rauchsalon ist zu einer Theaterbühne geworden und im eigentlichen Speisezimmer sitzen nun die Zuschauer.

Dominque Gonzales – Foerster als Magdeleine G

Hypnogirl 23 ist ein ungewöhnliches Projekt der Villa Stuck in Zusammenarbeit mit der Choreografin Brygida Ochaim und History Dance München. Zu sehen ist eine Arbeit der experimentellen Künstlerin Dominique Gonzalez- Foerster, welche die Jetztzeit und ihren technischen Möglichkeiten nutzt inmitten des Neoklassizismus des Franz von Stuck am Ende des 19. Jahrhunderts.

Pallas Athene im Musikzimmer

Im Hintergrund sieht man  das Wandgemälde ” Der Wächter im Paradies” und davor tanzt “scheinbar” Dominique in kurzen Sequenzen.

Dominique Gonzalez-Foerster als Madeleine G. 

Die Ausstellung schildert eine Sensation in der Tanzwelt um 1904, als die völlig unbekannte Madeleine G. unter Hypnose zu einer unglaublichen tänzerischen Ausdruckskraft gelangte, so dass man von ihr  ” besser als Isadora Duncan” sprach, dem damaligen Superstar des Ausdruckstanzes.

aus der Broschüre – Madeleine G.

Organisiert hatte den Aufenthalt der Arzt und Hypnose-Spezialist Albert von Schrenck-Notzing, führend in der Parapsychologie, der von diesen Phänomen einer Pariserin hörte,  die unter der Behandlung des Magnetopathen Emile Magnin zu einem ungewöhnlichen mimischen Ausstrahlung gelangte.

aus der Broschüre – Madeleine G.

In Trance versetzt, konnte die “Traumtänzerin”  musikalische Eindrücke in erstaunlich tänzerische Bewegung umsetzen und reagierte auch auf zugerufene Begriffe aus dem Publikum. Die Münchner im Schaupielhaus und bei privaten Soireen waren hingerissen, denn in jenen Zeiten des Mystizismus traf diese Tänzerin den Nerv der Intellektuellen. Jedoch ohne Hypnose hatte Madeleine jede Ausstrahlung verloren.

Der dunkelblaue Sternehimmel entspricht der Sphärenharmonie des Mathematikers Pythagoras.

In 5 Monaten konnte diese Inszenierung in der Villa Stuck auf die Beine gestellt werden. Dominique Gonzalez-Foerster lebt in Paris und dort wurde die Projektion mit eigens komponierter Musik, dem Outfit des Tanzkleides, der Perücken und dem Make-up ausgearbeitet.

Aus der Broschüre

Ganz bewußt wählte Dominique Gonzalez – Foerster den Rauchsalon, der neben dem Musiksalon mit seinem perfekten Design der damaligen Zeit begeistert. Die Künstlerin besitzt  ein internationales Renommee, mit Teilnahmen an der Documenta 11 und an den Skulptur Projekten Münster. Ihre Werke sind in vielen großen Museen der Welt vertreten.

die Villa Stuck an der Prinzregentenstraße

Die Projektion in der Villa Stuck ist noch bis zum 4. Juni zu sehen.  www.villastuck.de